Ende und Neuanfang: So kann die letzte Mitgliederversammlung der Lokalen Aktionsgruppe „Elb-Havel-Winkel“ überschrieben werden – bevor es im nächsten Jahr mit neuen Struktren weitergeht. Am 27. April haben sich letzmalig die bisherigen LEADER-Akteure zu ihrer Versammlung in Havelberg getroffen. „Nach mehr als 30 Jahren endet im April meine Amtszeit als Havelberger Bürgermeister und gleichzeitig mein 5-jähriger Vorsitz der Lokalen Aktionsgruppe“, sagte Bernd Poloski. Die Mitglieder verabschiedeten Poloski voller Dank für eine erfolgreiche Zeit. Bis zum Jahresende wird Gerhard Faller-Walzer die LAG leiten. Er war bereits zwischen 2008 und 2017 deren Vorsitzender.
Zum Jahreswechsel wird auch die eigenständige Arbeit der LAG „Elb-Havel-Winkel“ enden. Grund sind die vom Land verordneten Mindesteinwohnerzahlen (30.000) für ein LAG-Gebiet sowie weitere Strukturänderungen. „In der neuen LEADER-Förderperiode wird die Arbeit der Aktionsgruppen in Vereinen organisiert werden müssen“, erklärte LEADER-Manager Björn Gäde. Zusammen mit der Partner-LAG „Uchte-Tanger-Elbe“ aus der südöstlichen Altmark werde dafür eine gemeinsame Struktur aufgebaut. „Ziel ist es dabei auch, dass der Elb-Havel-Winkel eine gewisse Eigenständigkeit behalten soll“, so Gäde weiter. Er rufe dazu auf, dass sich die Akteure zwischen Elbe und Havel in die neue Struktur einbringen sollten. „Es ist sehr wichtig für die Region, weiterhin von LEADER profitieren zu können.“
Der Elb-Havel-Winkel ist zwar die kleinste, aber eine der erfolgreichsten LEADER-Regionen des Landes Sachsen-Anhalt. In den vergangenen 25 Jahren konnten 126 Projekte mit einem Investitionsvolumen von fast 15 Mio. Euro umgesetzt werden. Dabei flossen 9 Mio. Euro Fördermittel der Europäischen Union in die Region. Allein in der nun endenden Förderperiode wurden seit 2014 über 70 Projekte realisiert und unterstützt. „Damit hat LEADER maßgeblich zur positiven wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung im äußersten Nordosten des Landes beitragen können“, sagte Bernd Poloski resümierend. Der bisherige Vorsitzende erinnerte u.a. an die Umsetzung von erfolgreichen Kooperationsprojekten, wie etwa das Aufstellen der knotenpunktbezogenen Radwegweisung.
Ein Beispiel für das außerordentliche persönliche Engagement und den vielfältigen Ideenreichtum zwischen Havel und Elbe schauten sich die Mitglieder am Mittwoch bei ihrem Treffen gemeinsam an. Die Mitgliederversammlung fand in der D8 statt, dem fast 300 Jahre alten Gebäude der ehemaligen Domkurie in Havelberg. Das umgesetzte LEADER-Projekt eines „Open Space“ befindet sich am Rande des italienischen Renaissancegarten und steht beispielhaft für die nachhaltige Entwicklung, das ehrenamtliche Engagement sowie die Erhaltung alter Bausubstanz in der Region.